Ortsbesuch in Borken-Gemen: Betonglasfenster der Aussegnungshalle dokumentiert
Bei Recherchen im Zuge eines städtischen Umbauvorhabens, das die Friedhofskapelle am Sternbusch in Gemen betrifft, kamen alte Schriftstücke ans Licht, die belegen, dass Theo M. Landmann der Urheber des im Jahr 1970 entstandenen Betonglasfenster ist.
Im Mai hatten wir die Gelegenheit, das Betonglasfenster in Augenschein zu nehmen und für das Werkverzeichnis von Theo M. Landmann zu dokumentieren und zu fotografieren. Wir bedanken uns bei Franz Schlüter vom Bauamt in Borken, der uns den Zugang zur Friedhofskapelle für die Aufnahmen ermöglicht hat.
Das in großen Teilen durchsichtige Fenster hat eine Höhe von knapp vier Metern und ist zwei Meter breit. Die farbigen Bereiche aus belgischem Dickglas sind voneinander abgegrenzt. Am Fuss des Fenster erkennt man eine gerundete, rote Fläche, die einem Tropfen Blut gleicht. Daraus erwächst ein gelber Lebensbaum, der mit dem Kreuz als lebensspendendes und lebenstragendes Zeichen zu einer Einheit wird. Das Kreuz verbindet die Erde und den Himmel, der Mensch bekommt im Sterben von dort seine Kraft. Im Angesicht von Christus, dem Auferstandenen, ist alles auf ihn hin für den Menschen durchsichtig geworden, die Vergangenheit, die Gegenwart und die Zukunft. Der gelbe Farbstrom geht im oberen Teil des Fensters in eine spiralförmige Gestaltung über, die das sich auf Christus hin erneuernde Leben andeutet. Rechts neben dem Lebensbaum erkennt man eine große blaue Fläche, die sich weit nach oben zieht. Sie verknüpft Göttliches, Himmlisches und Irdisches. Sie ist Mittler des Menschen für die Gegenwart Gottes, sie ist Farbe des Glaubens und der Treue.