Die Kirche St. Bonifatius in Oldenburg-Donnerschwee wurde im November 2020 profaniert und im Februar 2021 abgerissen. Beim Abbruch wurden fast alle von Theo M. Landmann im Jahre 1960 entworfenen Betonglasfenster vernichtet.

Für neue Wohnsiedlungen und Kasernen im Oldenburger Stadtteil Donnerschwee entwarf der Osnabrücker Architekt Theo Burlage 1958 einen quadratischen Kirchenbau mit einer markanten Giebelfassade. Die raumhohen, in Rottönen leuchtenden Betonglasfenster der Chorwand und die in Grün gehaltenen Fenster der  gegenüberliegenden Giebelfassade, wurden 1960 von Theo M. Landmann entworfen. Im Februar 2021 fielen sie dem Abriss der Kirche ebenso zum Opfer, wie das kleinere rechteckige Fenster »Petrus leugnet den Herrn«, das sich ebenfalls auf der Giebelseite befand.

Ein weiteres von Theo M. Landmann entworfenes Fenster zeigte den Heiligen Bonifatius. Es erstreckte sich über ein Drittel der Zugangsseite der Kirche. Nach Aussagen des Bischöflichen Generalats wurde es ausgebaut und ebenso wie die von Ruth Landmann entworfenen 12 Apostelkreuze, die sich ursprünglich an den Kopfseiten der tragenden Gebäudesäulen befanden, eingelagert.

Das Landmann-Archiv bedauert den Untergang der Bonifatius-Kirche und der Betonglasfenster sehr. Ebenfalls bedauern wir, dass wir nicht kontaktiert und in die geplanten Maßnahmen eingebunden wurden. Für eine neuerliche Fotodokumentation sind die aus belgischem Dickglas gefertigten Fenster ebenso unwiederbringlich verloren, wie der von Theodor Burlage geschaffene Sakralbau als Ganzes. An dieser Stelle weisen wir auf die im Mai 2022 veröffentlichte Dissertation »Sakralbauten zwischen Tradition und Moderne – Entwürfe und Bauten von Theodor Burlage (1894–1971)« von Dr. Anja Becker-Chouati hin. Mit über 30 modernen katholischen Sakralbauten und einer Vielzahl bedeutender Profanbauten gehört der Osnabrücker Architekt Theodor Burlage zu den etabliertesten Architekten des 20. Jahrhunderts in Deutschland.