Entwürfe und Bauten des Architekten Theodor Burlage (1894–1971)
Sakralbauten zwischen Tradition und Moderne
Im Mai 2022 ist die Dissertation »Sakralbauten zwischen Tradition und Moderne« von Dr. Anja Becker-Chouati erschienen. In ihrer mehr als 300 Seiten umfassenden Arbeit stellt sie das Werk des Osnabrücker Architekten Theodor Burlage vor, der mit über 30 modernen katholischen Sakralbauten und einer Vielzahl bedeutender Profanbauten zu den etabliertesten Architekten des 20. Jahrhunderts in Deutschland gehört. Dabei geht Becker-Chouati auch auf die enge Verbindung Theodor Burlages mit Theo M. Landmann ein.
»Beinahe sämtliche Kirchenbauten der frühen Schaffensphase des Architekten Burlage weisen im Hinblick auf die künstlerische Ausgestaltung eine enge Zusammenarbeit mit dem … Künstler und Glasmaler Theo M. Landmann auf« (S. 89). Das Netzwerk der beiden Osnabrücker Kunstschaffenden reichte ab Ende der 1920er-Jahre über Osnabrück, Köln, Stuttgart und Rom bis nach Chicago. Dort fand 1933 die Weltausstellung statt, wo Landmann und Burlage zusammen mit anderen deutschen Künstlern und Architekten beider christlicher Konfessionen in der „Hall of Religion“ ausstellten.
»Die Arbeit Becker-Chouatis ist interdisziplinär angelegt und bewegt sich zwischen Kunst- und Architekturgeschichte und Theologie. Es berührt eine tieferliegende Bedeutungsebene kirchlicher Raumgestalten im Werk Burlages und entwickelt auf dieser Grundlage Perspektiven für den Erhalt moderner Sakralarchitektur« (S. 330).
Dem Erhalt von künstlerischen Werken widmet sich ebenfalls das Landmann Archiv. Die keramischen Arbeiten von Ruth Landmann und die Glasfenster von Theo M. Landmann befinden sich überwiegend in Kirchen und Kapellen und sind dort ein fester Bestandteil der innenarchitektonischen Ausgestaltung. Bei den Eigentümern dieser Gebäude ein Bewusstsein für die Bedeutung dieser Werke zu schaffen, ist die Basis für deren Erhalt. Die wissenschaftliche Arbeit von Anja Becker-Chouati trägt dazu bei, dies zu erreichen.
»Klaus Burlage, der Sohn des Architekten Theo Burlage, hat mich – ebenso wie Pia Landmann († 2018), die Tochter des Künstlerehepaars Ruth und Theo M. Landmann – am Lebenswerk der Eltern teilhaben lassen und damit wesentlich das Fundament dieser Werkschau gelegt.«
Die Autorin
Anja Becker-Chouati M.A. studierte Kunstgeschichte, Katholische Theologie und Deutsche Philologie in Köln und Bonn mit dem Schwerpunkt sakrale Kunst und Architektur. Seit 2018 arbeitet sie als Inventarisatorin kirchlichen Kunstgutes beim Erzbistum Köln. Mit der vorliegenden Arbeit wurde sie nun an der Philosophischen Fakultät der Universität zu Köln promoviert.