Betonglasfenster von Theo M. Landmann in St. Ansgar fallen Umbau zum Opfer – es sei denn, es findet sich noch ein neuer Anbringungsort
Entgegen ersten Ankündigungen werden einige der Betonglasfenster von Theo M. Landmann in der Kirche St. Ansgar in Osnabrück-Nahne dem Umbau zum Opfer fallen.
Der Landmann-Archiv e.V. hat sich nach einer Ortsbesichtigung gegen die Überlegung der Gemeinde und des Architekten ausgesprochen, die nicht in das Konzept des Umbaus passenden Betonglasfenster einfach zu zerstören. Abgesehen von ihrem künstlerischen Wert, stehen die „Ansgar-Fenster“ in einem thematischen Zusammenhang und sind erhaltenswerte, typische Dokumente der Architektur der Nachkriegsmoderne aus den 1960er Jahren. Sie sind aus belgischem Dickglas gearbeitet, das in einem aufwendigen und kostspieligen Verfahren hergestellt wurde. Jedes einzelne reliefartig strukturierte Glasstück wurde individuell nach Vorlage gegossen und dann in Beton eingefügt.
Das Baureferat des Bistums Osnabrück äußerte sich dazu folgendermaßen: »… wie bei unserem gemeinsamen Termin am 07. September besprochen, wird die Kirchengemeinde sich bemühen, die beiden Motivfenster (WV-Nr.: 322 Fenster 1 und 2) aus der Südostfassade, welche im Gebäude aufgrund der Nutzungsänderung nicht bestehen bleiben können, auszubauen und anderweitig unterzubringen. Hierzu werden wir auch die Möglichkeit einer Aufstellung im Außenbereich weiter verfolgen und die Kosten hierfür in den Ausschreibungen abfragen. Da die Kapazitäten im Bistumsdepot begrenzt sind, wäre eine Aufbewahrung dort nur für eine Übergangszeit möglich. Wie besprochen stellen wir es Ihnen jedoch auch frei, die Fenster in Ihr Archiv zu übernehmen oder über Ihre Kontakte weiter zu vermitteln. Die drei großen Fenster in der Nordwestfassade (WV-Nr.: 324), welche zukünftig zum Pfarrheimteil gehören, werden wir wie bereits erörtert weder anderweitig aufstellen noch unterbringen können. Sollten Sie hierfür eine weitere Verwendung finden, werden wir gerne versuchen die Elemente einzeln auszubauen. […]
Natürlich ist uns klar, dass der Ausbau der aufwendig hergestellten Fenster einen Verlust für die Gemeinde darstellt. Für eine zukunftsfähige Umnutzung des Gebäudes ist dieser Schritt jedoch notwendig. Wir sind jedoch auch froh, dass die verbleibenden Fenster den neuen Kirchenraum nach wie vor prägen werden. …«
Im Januar 2018 wird mit dem Umbau begonnen! Es wäre schön, wenn sich bis dahin noch eine Lösung, die den Erhalt sichert, anbieten würde. Vor allem im Umfeld des Ortes, für den die Betonglasfenster ursprünglich gestaltet wurden.